Weidners Sanatorium

Das Sanatorium Weidner in Wachwitz, gegründet 1916 vom Loschwitzer Arzt Dr. Eugen Weidner, entstand auf dem Gelände des früheren Landhauses Reischel in Oberwachwitz. Weidner, der zuvor am Lahmann-Sanatorium tätig war und durch Heirat zu Vermögen kam, ließ zwischen 1914 und 1916 drei Sanatoriumsgebäude errichten, verbunden durch Wandelgänge. Die Architekten Carlo Sattler und W. Schnitzler entwarfen den schlossartigen Gebäudekomplex.

Das Haupthaus beherbergte Gesellschaftsräume, eine Bibliothek, einen Musiksaal sowie Billard- und Radiozimmer. Das Kurmittelhaus umfasste Behandlungsräume, Gymnastiksäle und eine Sonnenterrasse. Zusätzlich gab es Luftbäder, Freiübungsräume, eine Kegelbahn und einen Tennisplatz. Mit 63 Gästezimmern zählte das Sanatorium zu den größten und modernsten Einrichtungen seiner Art in Dresden und lockte hochrangige Adlige, Militärs und bekannte Persönlichkeiten aus Kultur und Kunst an.

Das Sanatorium im Wandel der Zeit

Nach dem Tod Weidners 1926 wurde das Sanatorium von seinen Nachfolgern weitergeführt. Die Einrichtung erlebte 1945 den Luftangriff auf Dresden, eine Erfahrung, die den Schriftsteller Gerhard Hauptmann zu seinem berühmten Artikel veranlasste. Noch im selben Jahr wurde das Sanatorium geschlossen und zu einem sowjetischen Armeelazarett umfunktioniert. 1951 übernahm die Kasernierte Volkspolizei das Gelände und richtete eine Tuberkulose-Heilstätte ein.

Später diente das ehemalige Sanatorium der Nationalen Volksarmee (NVA) und der Bundeswehr als Militärkrankenhaus. 1991 erwarb die HUMAINE-Gesellschaft das Areal und etablierte die einzige onkologische Fachklinik in Dresden. Nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten gehörte die Klinik ab 2006 zum Fresenius-Konzern und wurde 2010 in das Städtische Krankenhaus Friedrichstadt verlegt.

Zukunft der historischen Gebäude und das Gelände

Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude des ehemaligen Sanatoriums Weidner stehen vor einem neuen Kapitel. Geplant ist der Umbau der historischen Gebäude zu Eigentumswohnungen. Zusätzlich sollen auf dem Gelände zwei moderne Mehrfamilienhäuser errichtet werden.

Diese Entwicklung repräsentiert eine Transformation des historischen Ortes, der einst als Sanatorium, Militärkrankenhaus und onkologische Fachklinik diente. Die Neugestaltung des Areals wird die Geschichte des Ortes in das moderne Stadtbild von Dresden integrieren, wobei die historische Bedeutung und Architektur des Sanatoriums erhalten bleibt.