Augsburger Strasse

Die Augsburger Straße ist eine historische und wichtige Straße in Striesen, einem Stadtteil im Osten von Dresden. Mit ihrer vielfältigen Architektur, interessanten Geschichte und zahlreichen Geschäften und Restaurants ist sie ein Ort, den Einheimische und Besucher gleichermaßen schätzen. Mehr Infos zu Dresden.

Die Entstehung der Augsburger Straße in Dresden, basierend auf dem Bebauungsplan für Striesen aus dem Jahre 1860, markierte den Anfang ihrer Geschichte als „Straße C“. Ihre Benennung nach der bayerischen Stadt Augsburg erfolgte 1893, und im Jahr 1905 wurde sie bis zur Fiedlerstraße erweitert. Dieser Abschnitt lag auf dem Gebiet von Johannstadt.

Die Straße war geprägt von einer Mischung aus Wohnbauten und Villen, ergänzt durch eine Vielzahl kleinerer Läden und Gaststätten. Besondere Erwähnung findet das Kino Regina-Lichtspiele unter der Adresse Augsburger Straße 12, welches 1945 einem Bombenangriff zum Opfer fiel.

Ein weiteres Highlight war das Gasthaus „Rübezahl“ unter der Nummer 49, das 1903 seine Pforten öffnete und später, aus ideologischen Beweggründen, in „Augsburger Hof“ umbenannt wurde. Zu den regelmäßigen Besuchern zählte unter anderem Manfred Krug. Seit 2010 firmiert das Lokal unter dem Namen „Spizz“, bekannt für seine exquisiten Speisen.

Zudem war das Eckhaus zur Blasewitzer Straße (Nr. 2), bekannt als „Knapes Restaurant“, einst eine Gaststätte. Nach 1945 diente es als Blumenladen, efolgt von einem chinesischen Restaurant nach der Wende. Die gastronomische Tradition wurde später durch den Irish Pub „Old Slyne Head“ (Nr. 85) fortgeführt, der erste seiner Art in Dresden, eröffnet im Oktober 1993.

Das Lokal „Kiautschou“ befand sich bereits vor dem Ersten Weltkrieg in diesen Räumlichkeiten. In den letzten Jahren wurden einige Baulücken geschlossen, unter anderem durch ein modernes Wohngebäude mit Penthouse- und Eigentumswohnungen.

Historische Gebäude und ihre Geschichten

Die „Eg-Gü“-Schuhcremefabrik (Nr. 1) wurde ursprünglich als kleiner Betrieb von Egbert Günther gegründet und entwickelte sich zum führenden Unternehmen in Deutschland für Schuh- und Lederpflegemittel. Die Firma musste in den 1920er Jahren aufgrund des wachsenden Geschäftes an die Augsburger Straße umziehen.

Die Gebäude waren zuvor von der Familie Hammer genutzt worden, die unter dem Namen „Hammer-Schuhe“ hochwertiges Schuhwerk produzierten. Nach der Bombardierung 1945 und späterer Enteignung 1972, gelang die Wiederaufnahme der Produktion und schließlich die Reprivatisierung 1993. Heute liegt die Exportquote der über 70 verschiedenen Produkte bei etwa 50 Prozent.

Das Korelle-Werk (Nr. 3), gegründet von Franz Kochmann, spezialisierte sich auf die Herstellung fotografischer Apparate und Zubehör. Trotz der zwangsweisen Übernahme durch neue Besitzer 1938 aufgrund von Kochmanns jüdischer Herkunft, blieben die Produkte bis zur Zerstörung 1945 hochgeschätzt.

Hammers Hotel (Nr. 7), ursprünglich ein beliebter Ort für Tanzveranstaltungen und Theateraufführungen, wurde 1945 ebenfalls zerstört. Die Regina-Lichtspiele (Nr. 12), ein Kino mit Geschichte, teilten dieses Schicksal.

Die Villa „Sansibar“ (Nr. 71) war einst Wohnsitz des Kunst- und Handelsgärtners Hermann Seidel und erhielt ihren Namen aufgrund der abgeschiedenen Lage. Nach einem Brand 1945 diente das verbleibende Erdgeschoss ab etwa 1950 als Kindergarten, bis es schließlich für den Neubau der Kita „Gäste der Buche“ abgerissen wurde.

Bedeutende Lokalitäten und ihre Wandlungen:

  • Regina-Lichtspiele (Nr. 12): Ursprünglich als Apollo-Lichtspiel-Theater eröffnet, später umbenannt. Zerstört 1945.
  • „Rübezahl“ (Nr. 49): Eröffnet 1903, später in „Augsburger Hof“ umbenannt. Fortgeführt als „Spizz“.
  • Irish Pub „Old Slyne Head“ (Nr. 85): Erstes irisches Lokal in Dresden, benannt nach einer kleinen Insel.

Die dynamische Geschichte der Augsburger Straße, geprägt von kulturellen Einrichtungen, historischen Gebäuden und der fortwährenden Entwicklung ihrer Gastronomie, zeugt von ihrer Bedeutung für das Stadtbild Dresdens.