St Antonius-Kirche

Im späten 19. Jahrhundert begann die Geschichte der katholischen Gottesdienste in Löbtau, einem Zeitraum, der durch die Ansiedlung vieler katholischer Familien in diesem Gebiet geprägt war. Anfänglich fanden diese Gottesdienste in der „Musenhalle“ an der Kesselsdorfer Straße statt, bevor sie 1892 in den ehemaligen Betsaal der evangelischen Kirchgemeinde, gelegen im ersten Stock der Turnhalle an der Gröbelstraße, verlegt wurden. Dieser Wandel markierte den Beginn einer eigenständigen katholischen Gemeinde in Löbtau, die am 1. April 1904 offiziell zur selbstständigen Pfarrei ernannt wurde.

Entwicklung und Herausforderungen der St. Antonius-Kirche

Ein neues Kapitel begann 1910, als die damals noch junge Gemeinde ein Grundstück an der Bünaustraße erwarb, auf dem zunächst 1912 eine Schule errichtet wurde. Diese Schule, noch heute im Hinterhof des Kirchengeländes sichtbar, war der Grundstein für weitere ambitionierte Projekte. Der Plan umfasste den Bau einer größeren Kirche und eines Gemeindehauses. Jedoch verzögerten der Erste Weltkrieg und finanzielle Einschränkungen diese Vorhaben. Erst am 3. Juli 1922 begann der Bau der katholischen Pfarrkirche nach den Entwürfen von Rudolf Zacek, und die Kirche, geweiht als St. Antonius-Kirche, öffnete ihre Türen am 18. März 1923. Ursprünglich sollte die Kirche einen separaten Glockenturm erhalten, doch dieser Plan wurde nie umgesetzt. Bis 1950 diente ein Gebäude an der Tharandter Straße als Pfarrhaus, welches heute am Schillingplatz 17 zu finden ist.

Die St. Antonius-Kirche hat die Luftangriffe von 1945 bemerkenswert unbeschadet überstanden und dient der Gemeinde bis heute. 1964 wurde das Kircheninnere nach den Plänen von E. Körner neugestaltet, wobei man sich für ein moderneres, schlichteres Design entschied und traditionelle Elemente wie den Hochaltar entfernte. Die künstlerische Gestaltung der Kirche stammt von dem Künstlerehepaar Kleemann, und die Orgel wurde 1978 von der Firma Jehmlich installiert. Im Jahr 2003 wurde eine Solaranlage zur Stromerzeugung hinzugefügt, was die St. Antonius-Kirche zu einem Beispiel für die Verbindung von Tradition und moderner Technologie macht.